Aus: R. Lietke, Wem gehört die Republik, 2002

„Geschichte und Entwicklung,...den Grundstein zum gigantischen Feldzug der Brüder Theo und Karl Albrecht legte deren Mutter, die in Essen einen Laden führte, in dem Theo seine Lehrzeit absolvierte. Karl lernte in einem Essener Feinkostgeschäft. Nach dem Krieg übernahmen die Brüder das Geschäft der Mutter.......1955 zahlreiche Läden im gesamten Ruhrgebiet.....1962 den ersten Albrecht-Discount (ALDI) in Dortmund.....1972, 600 Filialen, 1990 über 2000, 2001 ca. 3000 Filialen.............

Besitzverhältnisse/ Eigent.struktur, .....1961 gesellschaftsrechtliche Trennung der Brüder: Theo A. regiert den Norden, Karl A. den Süden............Aldi gilt durch seine gesellschaftsrechtliche Aufsplittung und regionalisierte Struktur im jur. Sinne nicht als Konzern, muß also auch keinen Konzernbetriebsrat einsetzen und ist nicht zur Publizierung der einer Konzernbilanz verpflichtet......

Überblick/ Beteiligungen...........3000 Filialen mit 15 % Marktanteil....Vergrößerung, im Gegensatz zu Tengelmann, Rewe und Metro niemals durch Aufkauf, sonder immer durch Neueröffnungen.......,.....im Lebensmittelbereich vertreibt Aldi größtenteils Eigenmarken, aber auch Produkte von Markenherstellern......,.....jüngste Offensive der Brüder sind die Märkte Frankreichs und GB.....200 Aldi-Läden in der ersten Etappe in F, 300 in GB

Konzernphilosophie,...auf wenigen Quadratmetern mit geringem Personalaufwand einen möglichst hohen Umsatz bzw. Gewinn zu erwirtschaften und darüber nach außen hin Stillschweigen zu bewahren

Kommentar,...das Schweigen aus Essen , ´Spekulation ist ein Grundsatz unseres Unternehmens. Keine Auskünfte!`...So die für die Presse zuständige Sekretärin des Aldi-Geschäftsführers Eckart Lessner im Sommer 2001. .......vom Kleinkrämer zum Großkrämer und vor allem zum Geheimniskrämer. Aldi gilt als publizitätsfeindlichste Firma der Bundesrepublik. Die beiden Brüder lassen keinerlei Informationen an die Öffentlichkeit, selbst Angaben zum Umsatz beruhen auf Schätzungen.....durch eine raffinierte Aufsplitterung ihres Imperiums in rechtlich selbständige Untergesellschaften entziehen sich die Albrechts auch weitgehend einer gewerkschaftlichen Mitbestimmung bzw. Kontrolle.......eine Aldi-Filiale sei letztlich ein Lagerraum mit einer Kasse (so Dieter Brandes in seinem Buch, Konsequent einfach. Die Aldi- Erfolgsstory, von 1998)...........50 % aller Hausfrauen im Lande kaufen mindestens einmal im Monat bei Aldi ein. Zum Vergleich: Obwohl Tengelmann-Tochter Plus mit über 2300 Filialen über ein nahezu ebenso großes Filialnetz verfügt, kaufen dort weniger als 25 % aller Hausfrauen.........
....der entscheidende Durchbruch gelang Aldi Anfang der 70er Jahre auf spektakuläre Weise, als Bruder Theo vom Düsseldorfer Rechtsanwalt Heinz Joachim Ollenburg entführt worden war und erst gegen ein Lösegeld von 7 Mio DM wieder auf freien Fuß kam – was der Discount- König auch prompt als Werbekosten von der Steuer abzusetzen versuchte. Von nun an ging´s bergauf mit den Aldi-Brüdern, den Königen des Einzelhandels.
Jetzt treibt die Aldi-Senioren die Nachfolgefrage um. Da die Discount- Brüder ihren Kindern offensichtlich nicht allzu viel zutrauen, haben sie die Mehrheuten ihres Konzerns in die Markus- bzw.Siepmannstiftung eingebracht, Familienstiftungen, die keine Flops zulassen. Senior Karl Albrecht hat einen Sohn, den 49 jährigen Karl jun., Bruder Theo die beiden Söhne Theo jun. Und Berthold, die beide im Management neben Familienfremden derzeit nur eine Nebenrolle spielen. Wi.magazin Capital über den sich anbahnenden Generationenkonflikt: `offensichtlich quält beide Brüder der Gedanke, ob die nächste Generation das Zeug zur erfolgreichen Zukunftsgestaltung hat. Jung Theo gilt als noch größere Krämerseele, als der Senior es je war. Berthold Albrecht hingegen soll zuviel Herz für Mitarbeiter und sogar für seine eigene Familie haben`
...Aldi ist kein unternehmerisches Glanzlicht. Aldi ist eine Idee, die allerdings seit Jahrzehnten gekonnt und erfolgreich umgesetzt wird und die Albrecht-Familien zu den reichsten in Europa gemacht hat.“

...ich finde ja den mittelalten Gouda in Scheiben unschlagbar !.... und zwischen Marcus- Gold und Mövenpick-Kaffee gibt es keinen Unterschied.